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Laryngeale Reinnervierung bei Stimmlippenlähmung

Operative Verfahren der laryngealen Reinnervierung sind zur Behandlung von Minderbeweglichkeiten der Stimmlippen geeignet, welche auf Nerven-Lähmungen beruhen. Der Effekt besteht in einer Verdickung der Stimmlippenmuskulatur. Oft kann damit die Stimme dauerhaft wiederhergestellt werden. Hier erhalten Sie Informationen zu verschiedenen Techniken und deren Anwendungsmöglichkeiten.

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Operations-Techniken

Es gibt die selektive und die nicht-selektive laryngeale Reinnervierung. Die selektive Reinnervierung hat das Ziel der Wiederherstellung einer aktiven, atemsynchronen Kehlkopföffnung auf Stimmlippenebene. Die selektive Reinnervierung erfolgt zur Verbesserung der Atmung bei gleichzeitigem Stimmerhalt bei BVFP

Bei der nicht-selektiven Reinnervierung wird die Atrophie der denervierten Muskulatur der Stimmlippe rückgängig gemacht. Die veränderte Muskelspannung im Kehlkopf bewirkt zudem eine Stellungsänderung der Stimmlippe hin zur Kehlkopfmitte. Gebräuchlich sind zwei Techniken:

  1. die Verlagerung eines Muskelnervenläppchens in den Kehlkopf (nach Harvey Tucker) und
  2. die direkte mikrochirurgische Nervennaht eines dem Kehlkopf benachbarten motorischen Nerven (Ansa cervicalis profunda) mit dem unteren Kehlkopfnerv, also dem Rekurrens (ANSA-RLN-Technik).

Die nicht-selektive laryngeale Reinnervierung ist zur Behandlung der Heiserkeit und evtl. Schluckprobleme bei UVFP geeignet. Sie kann bereits im frühen Kindesalter angewendet werden.

Bin ich für eine laryngeale Reinnervierung geeignet?

Eine laryngeale Reinnverierung kommt in Frage, wenn die Stimmlippenlähmung bei Ihnen schon länger besteht. In der Regel sollten 12 Monate seit der Schädigung vergangen sein. Bei Lähmungen unklarer Ursache - also bspw. ohne vorangegangene OP - sollten bis zu 24 Monate abgewartet werden.

Eher nicht geeignet sind Sie, wenn bei Ihnen eine Strahlentherapie der Halsregion erfolgt ist. Zudem sind die Erfolgsaussichten für ältere Patienten (ab ca. 60-65 Jahren) eingeschränkt. Dies liegt an der im Alter abnehmenden Nervenregeneration.

54-jährige Patientin mit Stimmlippenlähmung rechts, 20 Jahre nach Schilddrüsen-OP, Laryngeale Reinnervierung (ANSA-RLN)

Endoskopie Ausgangsbefund
Endoskopie 12 Monate nach OP
Stimmaufnahme vor Therapie
Stimmaufnahme 12 Monate nach OP
Stimmumfangsprofil vor (rot) und nach der OP (grün)

22-jährige Patientin mit Stimmlippenlähmung links nach Aortenbogen-OP Laryngeale Reinnervierung (ANSA-RLN)

Endoskopie Ausgangsbefund
Endoskopie 6 Monate postoperativ
Stimmaufnahme Ausgangsbefund
Stimmaufnahme 6 Monate postoperativ

56-jähriger Patient mit Stimmlippenlähmung links nach Gefäß-OP der Aorta, Laryngeale Reinnervierung (ANSA-RLN)

Endoskopie vor Therapie
Endoskopie 12 Monate nach der OP
Endoskopie 20 Monate nach OP
Stimmaufnahme vor Therapie
Stimmaufnahme 12 Monate nach OP
Stimmaufnahme 20 Monate nach OP
Stimmumfangsprofil vor (rot) und 12 Mo nach der OP (grün)

45-jährige Patientin mit einseitiger Stimmlippenlähmung rechts nach HWS-OP, Laryngeale Reinnervierung (ANSA-RLN)

Endoskopie Ausgangsbefund
Endoskopie 10 Monate nach OP
Stimmaufnahme vor Therapie
Stimmaufnahme 10 Monate nach OP
Stimmumfangsprofil vor (rot) und nach der OP (grün)

50-jähriger Patient mit Stimmlippenlähmung rechts unklarer Ursache (idiopathische Lähmung), Laryngeale Reinnervierung (ANSA-RLN)

Endoskopie Ausgangsbefund
Endoskopie 24 Monate nach OP
Stimmaufnahme vor Therapie
Stimmaufnahme 2 Jahre nach OP
Stimmumfangsprofil vor (rot) und nach der OP (grün)

Was ist noch wichtig für den Behandlungserfolg?

Geduld! Da die Nervenendigungen erst in den Kehlkopf einwachsen müssen, können vier bis acht Monate vergehen bis eine Stimmverbesserung spürbar wird. Deshalb wird bei der Operation häufig auch die Stimmlippe mit einem resorbierbaren Filler unterspritzt um bereits unmittelbar eine Verbesserung der Stimme zu erreichen und damit die "Wartezeit" zur überbrücken.

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