Einseitige Stimmlippenlähmung
Einseitige Stimmlippenlähmungen (eng. unilateral vocal fold paralysis = UVFP) führen zur Heiserkeit und einer eingeschränkten stimmlichen Belastbarkeit. Der Stimmklang ist oft zu hoch. Aber auch Schluckprobleme und Einschränkungen der groben körperlichen Kraft können die Folge sein. Davon abzugrenzen sind die einseitige Stimmlippenminderbeweglichkeit bei intaktem Nerv - bspw. aufgrund von Versteifungen des Stimmlippengelenkes.
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Ursachen und Entstehung
Die häufigsten Ursachen einer UVFP sind:
- Operationen an Schilddrüse, Halswirbelsäule oder andere OPs im Kopf- oder Halsbereich
- Operationen am Herzen oder der großen Schlagader (Aorta)
- Neurologische Erkrankungen
- Nicht selten bleibt allerdings die Ursache unklar, Mediziner sprechen dann von idiopathischer Lähmung
Diagnostisch und therapeutisch bedeutsam ist die Abgrenzung der einseitigen Stimmlippenminderbeweglichkeit aufgrund einer Beweglichkeitsstörung des Stimmlippengelenkes. Da der Befund in der Kehlkopfspiegelung identisch sein kann, sind hierzu Zusatzuntersuchungen, wie eine Elektromyografie des Kehlkopfes oder eine Prüfung der passiven Gelenkbeweglichkeit in Narkose erforderlich.
Therapie und Operationen bei UFVP
Um die Beschwerden bei UVFP zu verringern, muss der Druckaufbau an den Stimmlippen verbessert werden. Helfen kann dabei zunächst eine logopädische Stimmübungstherapie.
Als weiterführende operative Maßnahmen kommen bei anhaltenden stimmlichen Einschränkungen in Betracht:
- Injektionsglottoplastik (sog. Stimmlippenaugmenation)
- Thyroplastik zur Medialisierung der Stimmlippe evtl. kombiniert mit Rotation des Stellknorpels als Laryngoplastik
- nicht selektive laryngeale Reinnervierung
Was ist noch wichtig für den Behandlungserfolg?
- Nach Diagnosestellung sollte zeitnah eine logopädische Stimmtherapie erfolgen. In einigen Fällen erholt sich der Stimmlippennerv darunter wieder ausreichend oder es kommt zumindest zu einem zufriedenstellenden Stimmklang.
- Ist die Ursache der Lähmung unklar, sollte eine ausführliche Diagnostik einschl. Bildgebung erfolgen.
- Bei anhaltenden Schluckbeschwerden und/oder Stimmlosigkeit kann eine zeitnahe Injektion der betroffenen Stimmlippe mit einem resorbierbaren Material, sog. Filler, erfolgen, um den Stimmlippenschluss zu verbessern.
- Bei dauerhaften Beschwerden richtet sich die Wahl des am besten geeigneten Therapieverfahrens nach: der Schädigungsursache, dem Lebensalter, dem Ausmaß der Muskelatrophie, dem Videostroboskopiebefund des Kehlkopfes sowie Ihrem individuellen Anspruch an die eigene Stimmfunktion.
Weg zur Operation
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