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Redeflussstörungen

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Was sind Redeflussstörungen?

Poltern zeigt sich in schnellem und/oder unregelmäßig schwankendem Sprechtempo. Es treten dabei Auslassungen, Verschmelzungen und artikulatorische Veränderungen von Lauten, Silben, Wörtern und Phrasen auf, wodurch der Sprechende schwer verständlich wird.

Beim Stottern kommt es zu Unflüssigkeiten in der Spontansprache, die häufig mit emotionalen und körperlichen Reaktionen verbunden sind, die wiederum Auswirkungen auf den Sprechablauf haben. Es werden u.a. Einzellaute oder Silben wiederholt, Laute gedehnt, Wörter unterbrochen oder es kommt zu hörbaren stummen Blockaden. Die Betroffenen sind sich dessen sehr bewusst und leiden darunter. Es können Begleitsymptome, wie Augenzwinkern, fehlerhaftes Atmen beim Sprechen, oder Angstsymptome wie Schwitzen auftreten. Vermeidungsverhalten und sozialer Rückzug können die Folge sein.

Im Kleinkindalter tritt bei den meisten Kindern eine Phase des "Entwicklungsstotterns" auf, in der einzelne Worte locker wiederholt werden. Zeitweilig kann dies in einem Ausmaß auftreten, das die Geduld des Zuhörers strapaziert. Diese Form der Redeunflüssigkeit ist jedoch physiologisch, völlig unbedenklich und rührt vermutlich daher, dass sich das Sprechvermögen der Kinder nicht in gleicher Geschwindigkeit wie ihre Gedanken entwickeln. Mit weiterer Reifung des Kindes verschwindet diese Sprachauffälligkeit von selbst. 

Sollten Sie im Zweifel sein, ob es sich bei Ihrem Kind um ein "Entwicklungsstottern" oder ein unphysiologisches Stottern handelt, sollte unbedingt ein Facharzt für kindliche Sprachstörungen (Phoniater und Pädaudiologe) hinzugezogen werden.

Umgang mit Redeflussstörungen

Im Umgang mit Redeflussstörungen ist es essenziell, ein Störungsbewusstsein bei der betroffenen Person zu vermeiden oder nicht zu verschlimmern, da dies die Symptomatik erfahrungsgemäß verstärkt und sogar von einem harmlosen "Entwicklungsstottern" zu einem krankhaften Stottern führen kann. In dieser Hinsicht gibt es Verhaltensweisen, die sich positiv auswirken, und Verhaltensweisen, die, obwohl vielleicht gut gemeint, kontraproduktiv sein können.

Konstruktive Verhaltensweisen:

  • Warten Sie ruhig und geduldig ab, bis Ihr Kind ausgesprochen hat.
  • Ignorieren Sie die Redeunflüssigkeiten. Reagieren Sie nur auf den Inhalt der Aussage.
  • Suchen Sie Kontakt zu Experten (Fachärzten für Phoniatrie/Pädaudiologie oder Logopäden). Seien Sie dabei diskret gegenüber Ihrem Kind. 

Destruktive Verhaltensweisen:

  • Konfrontieren Sie Ihr Kind nicht mit der Symptomatik.
  • Kritisieren Sie die Sprechweise Ihres Kindes nicht ("Jetzt sprich doch mal ordentlich!")
  • Unterbrechen Sie Ihr Kind nicht.
  • Versuchen Sie nicht, den Satz Ihres Kindes zu beenden.
  • Unterdrücken Sie den Impuls, "Hilfestellungen" zu geben ("Jetzt hol mal tief Luft!" "Sprich langsam!" "Konzentrier Dich!")

Diagnostik und Therapie

In unserer Klinik wird die Diagnostik bei Redeflussstörungen durch geschulte Logopäden durchgeführt und zusammen mit den ärztlichen Kollegen der Therapiebedarf ermittelt. Es erfolgt zudem eine Elternberatung.

Bei Vorliegen einer therapiebedürftigen Störung wird eine logopädische Therapie und ggf. weiterführende Beratung durch uns eingeleitet.

Weg in die Sprechstunde

Voraussetzung für die Vorstellung Ihres Kindes in unserem SPZ Hören, Sprache, Stimme, Schlucken ist eine Überweisung durch den Kinderarzt oder einen Facharzt. Sie haben einen Überweisungsschein und wünschen einen Sprechstundentermin? Dann sind Sie hier richtig!